Burnout – alles ist zuviel

burnout

Sie fühlen sich erschöpft, müde und lustlos? Sie leiden unter Schlafstörungen, sind gereizt und selbst nach einem freien Wochenende nicht entspannt?

Dann sollten Sie die Anzeichen ernst nehmen.

Ein Burnout (engl. für ausgebrannt) galt lange Zeit als typische Managerkrankheit, oft trat es bei Menschen mit sozialen Berufen wie Krankenschwester, Pfleger oder Lehrer auf. Inzwischen weiß man, dass es jeden treffen kann, auch Eltern, Rentner und sogar Schüler und Studierende. Burnout ist ein Zustand der totalen körperlichen und emotionalen Erschöpfung, wenn die eigenen Ressourcen nicht mehr ausreichen, um mit der aktuellen Lebenssituation fertig zu werden. Ein Burnout entwickelt sich langsam bei ständiger Überforderung, meist durch ein dauerhaft zu hohes Arbeitspensum, aber auch durch belastende Anforderungen im privaten Umfeld.

Die Symptome sind vielfältig

Ein Burnout ist keine Krankheit, die sich anhand fest definierter Kriterien eindeutig diagnostizieren lässt, sondern ein vermehrtes Auftreten vielfältiger Symptome. Zu dem Gefühl der totalen Erschöpfung kommen eine Reihe körperlicher Symptome, für die es scheinbar keine Ursache gibt: Kopf- und Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit, Ohrgeräusche, Herzrasen, Übelkeit, Verdauungsbeschwerden, sexuelle Probleme, Muskelverspannungen und ein Beklemmungsgefühl in der Brust. Auch die mentalen und psychischen Kräfte lassen nach, Antriebslosigkeit und Mutlosigkeit sind erste Anzeichen.

Ursachen erkennen

Sind die Akkus erstmal leer, fühlen sich die Betroffenen ihren täglichen Aufgaben nicht mehr gewachsen. Selbst der Gang zum Briefkasten kann zu viel sein. Obwohl sie sich müde und ausgelaugt fühlen, ist abschalten nicht mehr möglich. Die Leistungsfähigkeit nimmt ab, auch Kleinigkeiten werden zu einer mühsamen Pflicht. Die Lebensfreude geht verloren, stattdessen machen sich Gleichgültigkeit und Unzufriedenheit breit, viele Betroffene ziehen sich von Freunden und Familie zurück. Die Grenzen zu einer Depression sind fließend, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Sinnlosigkeit und manchmal auch Suizidgedanken sind deutliche Warnzeichen.

Was sind die Ursachen für ein Burnout?

Bevor ein Burnout manifest wird, kommen mehrere Faktoren zusammen. Das können die Situation im Arbeitsleben, Angst um den Arbeitsplatz oder ein Verlust an Sicherheit im beruflichen wie im privaten Umfeld sein. Da jeder Mensch anders auf Belastungen reagiert, spielen auch bestimmte Persönlichkeitsaspekte eine Rolle. Hat die betroffene Person ein eher schwach ausgeprägtes Selbstbewusstsein und braucht viel Anerkennung?

Neigt sie zu Übererfüllung ihrer Aufgaben?

Oder ist jemand äußerst engagiert und mit viel Idealismus und Ehrgeiz bei der Sache?

Grundsätzlich steckt dahinter meist ein Missverhältnis zwischen Einsatz (zu hoch) und Belohnung (zu wenig bis gar keine).

Zudem fehlen den Betroffenen oft angemessene Strategien und Ressourcen, um hohe Belastungen bewältigen zu können.

 

Raus aus der Erschöpfungsspirale

Je nachdem, in welcher Phase Sie feststellen, dass Ihr Kräftehaushalt aus dem Gleichgewicht gerät und bereits geraten ist, können Sie selber Maßnahmen ergreifen. Entscheidend dabei ist, zu erkennen, welche Faktoren zum Burnout beigetragen haben: Wo haben Sie Ihre Grenzen überschritten? Welche Umweltfaktoren sind beteiligt? Welche lassen sich verändern, welche nicht? Wenn Sie diese Fragen klären können, ist das ein erster Schritt, etwas zu ändern.

Ist man mittendrin im Burnout, empfiehlt sich dringend der Besuch beim Arzt oder Psychologen, um die Muster, die zum Burn-out geführt haben, zu ändern, und Lösungswege für problematische Situationen zu finden.

Erste Anzeichen sind:

  • Sie fühlen sich am Arbeitsplatz unentbehrlich.
  • Sie haben in letzter Zeit noch mehr gearbeitet.
  • Sie kommen irgendwie nicht zur Ruhe.
  • Sie schlafen schlecht.
  • Sie verdrängen Misserfolge oder Enttäuschungen.
  • Sie fühlen sich nicht wertgeschätzt.
  • Sie drängen Ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund.
  • Sie fühlen sich ausgelaugt und antriebslos.
  • Sie haben sich von Freunden zurückgezogen.

Umwelt

  • Arbeitsüberlastung mit zu wenig oder keinen Pausen
  • Noch mehr Aufgaben übernehmen
  • Mangel an Kontrolle und Einfluss
  • Fehlende Anerkennung und Belohnung
  • Langweilige Routine
  • Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten

Eigene Persönlichkeit

  • Unrealistisch hohe Ziele
  • Das Selbstbild wird nur durch den Erfolg im Job (oder einer anderen Tätigkeit) definiert
  • Schwierigkeiten, sich abzugrenzen und nein zu sagen
  • Schwierigkeiten, mit Konflikten umzugehen
  • Fehlende Strategien zur Stressbewältigung
  • Die eigenen Bedürfnisse zurückstecken, um die Erwartungen anderer zu erfüllen
  • Selbstzweifel
  • Großes Bedürfnis nach Anerkennung
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